Von der Qual zur Freiheit: So gehst du hilfreich mit unteren Rückenschmerzen um
- Lukas Heck
- 24. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
Untere Rückenschmerzen können wirklich lästig und schmerzhaft sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, damit hilfreich umzugehen und sie zu lindern.
Wenn Du von unteren Rückenschmerzen betroffen bist, bist Du nicht allein. Viele Menschen leiden unter diesen Schmerzen und es gibt immer mehr Forschung und Entwicklungen in diesem Bereich.
Das große Problem: Webbasierte Information bezüglich der Behandlung von akuten unteren Rückenschmerzen sind meist von geringer Qualität.

In diesem Blogartikel werden wir uns auf die neuesten Forschungsergebnisse und praktischen Tipps konzentrieren, um Dir zu helfen, mit Deinen Rückenschmerzen hilfreich umzugehen.
Gliederung
1. Was verursacht untere Rückenschmerzen?
2. Unser Verstand fragt sich natürlich sofort: “Ist da was kaputt?!”
3. Red Flags: Bei diesen Anzeichen solltest du einen Arzt aufsuchen
4. Tatsächliche häufige Faktoren bei Rückenschmerzen
5. Direkthilfe bei Schmerzen im unteren Rücken
6. Weitere Ressourcen zum Thema Untere Rückenschmerzen
1. Was verursacht untere Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen sind ein Symptom und keine Krankheit. Wie andere Symptome, z.B. Kopfschmerzen oder Schwindel, können Rückenschmerzen unterschiedliche Ursachen haben.
Rückenschmerzen lassen sich nach ihrer Ursache in spezifische und nichtspezifische Rückenschmerzen einteilen. Bei spezifischen Rückenschmerzen lässt sich die Ursache zuordnen, bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen ist die Ursache nicht ermittelbar.
Die mit Abstand häufigste Form von Rückenschmerzen sind nicht-spezifische Rückenschmerzen.
Dieser Ausdruck wird verwendet, wenn keine Ursache für die Rückenschmerzen identifiziert werden kann.
Das heißt jedoch nicht, dass die Schmerzen eingebildet sind, sondern nur, dass es in sehr vielen Fällen keine diagnostischen Möglichkeiten gibt, die genaue Ursache zu ermitteln.
Für unseren Verstand ist der Begriff “unspezifisch” herausfordernd. Unser Verstand wünscht sich natürlich Klarheit: “Warum habe ich die Schmerzen? Und was genau kann ich dagegen tun?”
2. Unser Verstand fragt sich natürlich sofort: “Ist da was kaputt?!”
Zahlreiche Übersichtsarbeiten zeigen, dass Menschen mit und ohne Rückenschmerzen einen ähnlichen Verschleiß der Wirbelsäule haben!
Mit anderen Worten: Der Schmerz in deinem Rücken zeigt nicht unbedingt an, wie es um deine Wirbelsäule und Bandscheiben gestellt ist.
Deswegen eignen sich bildgebende Verfahren wie MRT und Co. nicht für eine Prognose über Beginn, Intensität und Verlauf von Rückenschmerzen. Die nationalen Leitlinien zur Behandlung von unteren Rückenschmerzen lehnen die routinemäßige Nutzung von Bildgebung bei unteren Rückenschmerzen ab.
Leider sieht die Realität vieler Betroffener anders aus. Es werden schnell Bilder gemacht und diese dann voreilig in Bezug zum Schmerz gestellt.
Behalte für dich im Hinterkopf: Wenn du gerade untere Rückenschmerzen hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass dein Rücken “kaputt” ist.
3. Red Flags: Bei diesen Anzeichen solltest du einen Arzt aufsuchen
Höheres Alter > 65 Jahre
Länger anhaltender Kortison-Konsum
Schweres Traum (Unfall mit Auto, von Leiter gefallen, etc.)
Vorherige Krebserkrankung
Nicht erklärbarer Gewichtsverlust
Fieber oder Schüttelfrost
Immunschwäche
Ruhe- und / oder stärkerer Nachtschmerz
Anzeichen von Entzündung: Rötung, Schwellung, Schmerz,
Gutes Ansprechen auf Ibuprofen (NSDAR)
Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang
Ausfall Erscheinungen im Bereich der Beine, Füße und Zehen (Koordinationsstörung, Wahrnehmungsstörung, Lähmung)
4. Tatsächliche häufige Faktoren bei Rückenschmerzen
Eine umfassende Übersichtsarbeit von Parreira et al. untersuchte mögliche Risikofaktoren für Rückenschmerzen. Es wurden dabei folgende, relevante Risikofaktoren identifiziert:
schlechter allgemeiner Gesundheitszustand (Rauchen, Schlafprobleme, …)
körperliche Belastung (Vibrationen, langes Autofahren, …),
Plötzlich starke körperliche Belastung (intensive Gartenarbeit, hartes Training, schwere Gewichte, etc.)
psychologischer Stress (Schlechte Laune, Wut, Jähzorn, Depressionen, psychosomatische Faktoren, …)
Die allermeisten Rückenschmerzen sind meist nicht nur auf einen Faktor zurückzuführen.
Im Gegenteil: Die meisten unteren Rückenschmerzen sind multifaktoriell. Du kannst dir Rückenschmerzen wie ein Fass vorstellen, in durch viele verschiedene Faktoren gefüllt wird. So bringen viele Faktoren das Fass schließlich zum Überlaufen und es kommt zu Schmerzen.
5. Direkthilfe bei Schmerzen im unteren Rücken
So gehst du hilfreich mit Schmerzen im unteren Rücken um:
1. Ruhe bewahren
Die allermeisten Rückenschmerzen sind zwar nervig, aber völlig ungefährlich.
So wie sie gekommen sind, werden sie wieder von alleine gehen. Meistens innerhalb von 6 Wochen.
Bewusst mehr Entspannung im Alltag walten zu lassen, kann hilfreich sein.
Beispiele: Sauna, Wellness, Pool, Schwimmen, Meditation und Co.
2. In Bewegung bleiben
Weder zu viel noch zu wenig Bewegung sind hilfreich.
Viele profitieren von 3-7 Tagen gemäßigter Bewegung: Spazieren, Fahrrad fahren, sanftes Dehnen und / oder sanftes Krafttraining
3. Wärme
Wärme kann bei Rückenschmerzen helfen. Nutze Sauna, Wärmflasche, Wärmekissen und / oder Wärmesalbe für 1-7 Tage täglich.
4. Keine Dehnung am Morgen
Viele Menschen denken an Mobility und Dehnen, um Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Das solltest du morgens nach dem Aufstehen NICHT tun. Denn dadurch kann die Wirbelsäule und Muskulatur unnötig gereizt werden. Dehnung und Mobility am Nachmittag / Abend kann helfen und ist unbedenklich.
5. Aktive Pausen
Baue aktive kleine Pausen über Tag ein von 2-5 Minuten für 1-7 Tage. Bewege dich in diesen Pausen oder nutze eine Entspannungstechnik.
Potentielles Pausen-Intervall: Alle 2h mache ich aktiv 2-5 Minuten Pause, bewege mich und/oder mache eine Entspannungstechnik.
Nachhaltige Ergebnisse
Natürlich macht es Sinn, mit einem Experten zusammenzuarbeiten, der dir hilft, einzelne oder noch besser mehrere Faktoren zu identifizieren und zu lösen. Das gilt insbesondere dann, wenn deine Schmerzen länger anhalten ( > 6 Wochen) oder sie wiederkehrend sind.
Auch wenn deine Rückenschmerzen dich im Training und Wohlbefinden subjektiv stark einschränken, ist das Aufsuchen eines Experten hilfreich.
6. Weitere Ressourcen zum Thema Untere Rückenschmerzen:
Rückenschmerzen aus der nüchternen Perspektive der Wissenschaft: [Link folgt]
Atemtechnik zur Entspannung [Link folgt]
Individuelles Coaching mit Heck Health Performance [Link folgt]
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